Man muss illusionslos sein und doch leidenschaftlich ins Leben verliebt bleiben, auch wenn man dessen große Vergeblichkeit entdeckt hat. Nietzsche verlangt viel von einem, der für die Tragödie reif geworden ist. Er muss sich zuerst dem Entsetzen und dem Grauen geöffnet haben und dann diese schreckliche Beängstigung wieder verlernen können in der Erfahrung, dass schon im kleinsten Augenblick, im kürzesten Atom seines Lebenslaufes ihm etwas Heiliges begegnen kann. Der ästhetische Augenblick ist ein solches Glücksatom, das allen Kampf und alle Not aufwiegt.
Safranski
Safranski
8 opmerkingen:
Nah gut, Doarmer, wo sind wir jetzt?
Liebe Ute, genau an der richtigen Stelle.
Und wo hin gehen wir, möchte ich wissen, mein Doarmer?
"Immer nach Hause"
uit: Heinrich von Ofterdingen
"Wo ist der Bahnhof?"
"Do. Do ist der Bahnhof."
Herr Dr.Oetker, Sie als Deutscher müssen das doch verstehen.
Doarmer, war meinst du, gehen wir nicht nach Hause? Soll ich nur zufrieden sein mit den Idee "Immer nach Hause"zu gehen?
Liebe Ute, “wir gehen immer nach Hause“ bedeutet bei Heinrich von Ofterdingen „wohin wir auch reisen, wir suchen immer uns selbst“ und das nicht leicht, denn, weil wir geneigt sind unser Leben zu führen „vor den Augen der anderen“, kennen wir uns selbst nicht mehr (Blaise Pascal). Ihre Frage, liebe Ute, ob man mit diesem Suchen zufrieden sein soll, ist schwer zu beantworten. Doarmer weiss es nicht. „Happiness is found along the way, not at the end of the road”, sagen die Engländer.
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